Warum ist Hypnose so effektiv?


Du weißt vielleicht, dass sich die elektrische Aktivität unseres Gehirns in einem sogenannten Elektroenzephalogramm (kurz: einem EEG) dargestellt werden kann.

In jeder Sekunde, in dem wir leben, ist unser Gehirn beschäftigt. Es ‘denkt’ – ob unbewusst oder bewusst. Es steuert lebensnotwendige Prozesse in unserem Körper vollautomatisch (unbewusst) oder es arbeitet, wenn wir uns gezielt und bewusst Gedanken machen und Eindrücke verarbeiten. Diese Arbeit des Gehirns zeigt sich durch elektrische Strömchen, die zwischen den Milliarden von Nervenzellen mit ihren tausenden von Synapsen zu anderen Neuronen hin- und herflitzen.

Es ist leicht nachvollziehbar, dass in einem Gehirn, das sehr beschäftigt ist, viele solcher elektrischer Übertragungen stattfinden: Wenn du viele Reize aktiv verarbeitest, intensiv und hoch- konzentriert nachdenkst, ist eben viel Betrieb in deinem Gehirn.

Genau das ist in einem EEG messbar und grafisch darstellbar. In diesem Fall als Schwingung mit einer hohen Frequenz. Im umgekehrten Fall, wenn du im Tiefschlaf bist, ist die Aktivität auf ein Minimum reduziert – auf die unverzichtbaren lebensnotwendigen Prozesse. Dementsprechend ist weniger Betrieb in deinem Gehirn und die Darstellung eines EEG würde eine geringere Frequenz zeigen.

Im sogenannten Gammabereich sind wir hellwach und unser Gehirn läuft auf Hochtouren: Es nimmt auch alles auf, was über unsere Sinne an Informationen herangebracht wird.

Im Beta-Bereich sind wir eher ‘normal aufmerksam’. Also weniger als maximal konzentriert, was sich auch in einer geringeren Frequenz der EEG-Darstellung zeigt. Wirklich weitergehend verarbeitet werden diese Eindrücke jedoch in diesen beiden Phasen noch nicht.

Das geschieht erst, wenn keine großen Rechenleistungen mehr vollbracht werden müssen. Beginnend mit dem Alpha-Bereich der leichten Entspannung.

Hier wird es auch für die Hypnose interessant. Mittels spezieller Techniken kann über diese leichte in eine tiefere Entspannung geleitet werden. Wenn das EEG Gehirnaktivität im Alpha-Bereich zeigt, haben wir zumeist die Augen geschlossen, nehmen die Umgebung aber durchaus noch bewusst wahr.

Dennoch ist dies bereits der Übergang von einem Wachzustand in eine beginnende Trance. Aber auch ganz normale leichte Schlafphasen zeichnen sich durch einen Übergang zwischen dem Alpha- und Theta-Bereich aus. In dieser Zeit werden die empfangenen Eindrücke strukturiert, gefiltert und gegebenenfalls abgespeichert.

Eine echte, tiefe Trance erreichen wir erst mit Eintritt in den Theta- Zustand, der auch bereits Schlafphasen kennzeichnet. Unser Körper muss nun zu diesem Zeitpunkt (bis auf die Grundfunktionen) wenig leisten; aber unser Gehirn ist dennoch sehr aufnahmefähig: Das Tor zu unserem Unterbewusstsein steht weit offen.

Erst während unseres Tiefschlafs befindet sich die Aktivität unseres Gehirns im sogenannten Delta-Zustand. Es wird nun weniger verarbeitet als zuvor; darüber hinaus widmet sich unser Unterbewusstsein primär der Erhaltung unserer Körperfunktionen.

Die hypnotische Trance zeichnet sich nun dadurch aus, dass die Aktivität unseres Gehirns mit zunehmender Entspannung mehr und mehr herunter- gefahren wird – über den Alpha- in den Thetazustand.

Bei wirklich maximaler Trancetiefe kann eine Übergangsphase zwischen Theta- und Deltaphase erreicht werden. Aber der wirkliche komplette Deltazustand des Tiefschlafs ist es nicht, was in unserer Hypnose erreicht wird – dann könnte man ja auch nicht mehr zuhören und reagieren.

Wie bereits erwähnt, hat der Thetazustand einen entscheidenden Vorteil, wenn es um Hypnose geht: In diesem Zustand sind wir hochempfänglich für Suggestionen! Stell‘ Dir vor, Du möchtest im Gehirn eine Information verankern; eine Suggestion eben. Herrscht im Gehirn aber Hochbetrieb (Gamma-Zustand, maximale Konzentration) ist dort soviel los, dass deine Suggestionen in der ganzen Thermik der neuronalen Aktivitäten untergehen. Im hingegen Tiefschlaf ist das Gegenteil der Fall: Das Gehirn ist nicht aufnahmefähig, da die Sensoren für alle sinnlichen Wahrnehmungen gehemmt sind (Delta-Zustand).

Der Theta-Zustand hat also gerade das richtige Maß an ‘Wachheit’, um aufnahmebereit zu bleiben, aber auch genügend Entspannung, um ‘es’ geschehen zu lassen und nicht abgelenkt zu sein.

Hypnose ist letztlich grob runtergebrochen nur eine „Tiefenentspannung“.


Ja, Du kannst es!


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